Pionierinnen der Sicherheit – Rückblick auf die Grete-Rehor-Matinée

“Tut etwas” war Grete Rehors stets genannte und gelebte Maxime. Grete Rehor war die erste weibliche Ministerin in Österreich und kam aus der Volkspartei. Sie war von 1966 bis 1970 Bundesministerin für soziale Verwaltung in der Regierung von Bundeskanzler Josef Klaus. Für Grete Rehor war Gleichberechtigung und Gleichstellung eine Selbstverständlichkeit, das hat ihr politisches Denken geprägt. Nur Frau zu sein alleine, war für sie kein Programm. Sie forderte stets: Frauen müssen qualifiziert und integriert sein in Bereichen wie Wirtschaft, Arbeit, Bildung und Soziales. Sie müssen die Möglichkeiten haben, aus eigener Kraft etwas schaffen zu können, so die Ersten sein, vorn dabei sein, Pionierinnen sein. Frauen und ihre Leistungen sichtbar zu machen und Frauen in ihrer Entwicklung zu fördern, ist eines der großen Anliegen von Campus Tivoli.

Bei der jährlichen Grete-Rehor-Matinée werden solche Pionierinnen vor den Vorhang geholt. Grete Rehor war eine Pionierin in einer Männerdomäne. Als alleinerziehende Kriegswitwe hat sie die Karriere einer Spitzenpolitikerin eingeschlagen. Ihre Geschichte gilt als vorbildhaft für viele Menschen in Österreich: Campus Tivoli nimmt das zum Anlass, bei einer Matinée weitere Geschichten und ihre Protagonistinnen vorzustellen. 2025 stand die Matinée ganz im Zeichen von “Pionierinnen der Sicherheit”. Die Keynote hielt dazu die amtierende erste Verteidigungsministerin Klaudia Tanner, die den anwesenden Teilnehmerinnen Mut gemacht hat, sich politisch, beruflich und privat zu engagieren und sich zu trauen, neue Wege zu beschreiten – vor allem in vermeintlichen Männer-Domänen, wie das Thema “Sicherheit” eine ist. In einer fachlich spannenden Diskussion – moderiert von Ulrike Farnik – gaben gleich mehrere Expertinnen ihre unterschiedlichen Blickwinkel auf Sicherheits-Themen preis. So gab Velina Tchakarova geopolitische Einblicke, Lana Ganselmayer, Leiterin Neuaufnahmeverfahren Exekutive und Recruiting in der Generaldirektion für die öffentliche Sicherheit, erzählte über Frauen im Polizeidienst, Johanna Gruber, stv. Leitung für Strategische Gleichstellung und Diversity Management im Verteidigungsministerium über die Situation im Bundesheer und Marion Kullmann über ihre Erfahrungen von Frauen in ihrem privat geführten Sicherheitsunternehmen.

Letztere ist auch Absolventin des Grete-Rehor-Lehrgangs, der bereits zum vierten Mal erfolgreich durchgeführt wurde. “Im Grete-Rehor-Lehrgang geht es um die Vermittlung und Vertiefung von fachlichen Kompetenzen in ausgewählten Politikfeldern. Und es geht um den Austausch über Werte und Wurzeln, um gegenseitige Unterstützung, gemeinsame Weiterentwicklung und persönliche Zielerreichung”, wie die Initiatorin des Lehrganges Bettina Rausch-Amon, ehemalige Präsidentin der Politischen Akademie / Campus Tivoli betonte. Die Matinée war zugleich auch ein würdiger Rahmen für die Verleihung der Abschlusszertifikate an die Absolventinnen. Diese wurden feierlich von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner und Campus Tivoli-Direktorin Claudia Höbarth gemeinsam mit einem Buch-Geschenk übergeben. Provokativer Titel des Buches, das die Direktorin passenderweise ausgewählt und mit ihrem persönlichen Lebensweg verknüpft hat: “Be Your Own F*cking Hero” von Tijen Onaran.

Mehr Infos zum Grete-Rehor-Lehrgang

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