
erste Innenministerin Österreichs
(* 27. März 1941 in Wien, † 31. Dezember 2006 in St. Pölten)
Liese Prokop war eine österreichische Leichtathletin und wurde später erste Innenministerin Österreichs. Sie zählte damit zu den ersten Quereinsteigern in der Politik.
Liese Prokop war, wie viele in ihrer Familie, eine begnadete Sportlerin. Bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko-Stadt erreichte sie im Fünfkampf die Silbermedaille hinter der Deutschen Ingrid Mickler-Becker, nachdem sie bereits 1967 akademische Weltmeisterin im Fünfkampf bei der Universiade in Tokio geworden war. Im Jahr 1969 stellte sie einen Weltrekord mit 5352 Punkten auf und wurde in Athen Europameisterin. In diesem Jahr wurde sie auch zur Österreichischen Sportlerin des Jahres gewählt, insgesamt war sie 50-fache österreichische Meisterin.
Nach Beendigung der aktiven Sportlaufbahn wurde sie am 20. November 1969 Landtagsabgeordnete der ÖVP im niederösterreichischen Landtag. Sie zählte in Österreich damit zu den ersten Quereinsteigern in der Politik. Als niederösterreichische Landesrätin von 1981 bis 1992 unter Landeshauptmann Siegfried Ludwig waren vor allem Sport und Familie ihr Ressort.
Nach dem überraschenden Rücktritt von Ernst Strasser als Innenminister am 10. Dezember 2004 wurde Liese Prokop am 22. Dezember 2004 von Bundespräsident Heinz Fischer auf Vorschlag von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel als erste Frau in diesem Amt angelobt.