Anfang Juni ging es mit unserer Veranstaltungreihe „Für uns in der Regierung. Mit uns im Gespräch.“ weiter. Diesmal, dank der sinkenden Covid-Zahlen als Hybridveranstaltung mit Gästen vor Ort und vor den Bildschirmen im Live-Stream. Begrüßen durften wir an diesem Abend Karoline Edtstadler, Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt im Gespräch mit Botschafter Emil Brix, der seit 2017die Diplomatischen Akademie leitet. Diesmal waren unsere Gäste zu dritt am Podium, Struppi, der neue Hund von Ministerin Edtstadler machte es sich unter dem Tisch am Podium gemütlich.
Emil Brix fasst die Karriere der Ministerin zusammen: Sie wusste immer, wo es hin geht, hat es den Anschein. Jus-Studium, Richterin, Oberstaatsanwältin, Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte, Referentin im Kabinett, Staatssekretärin im Innenministerium, dann Europaabgeordnete und zuletzt Europaministerin. Eine Bilderbuchkarriere, die die alleinerziehende Mutter hingelegt hat. Diese Karriere verdankt sie einer klaren Vorstellung von Dingen die man verbessern kann, das war ihr immer ein Ansporn.
Schon in den 2000er Jahren machte Edtstadler den ersten Schritt in die Politik und wurde Gemeinderätin. Dieses Amt legte sie nieder als sie Richteramtsanwärterin wurde. Denn Politik und Judikatur sollen getrennt voneinander behandelt werden. Der nächste große Schritt war der Weg nach Straßburg zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte beschreibt die Ministerin als „eine unglaublich prägende Zeit“, durch die sie viele internationale Kontakte knüpfen konnte. „Versuch immer in den Schuhe eines anderen zu laufen bevor du über ihn urteilst“, so das Motto von Edtstadler.
Kein Beitrag ist zu klein um für die Gesellschaft wertvoll zu sein. Deshalb übernimmt die Ministerin gerne Verantwortung, auch politisch. Frauen möchte sie folgendes mitgeben: „Sagt ja! Denn nur durch strampeln lernt man schwimmen.“ So erzählt Edtstadler, dass sie die erste weibliche Ministrantin in ihrer Gemeinde war.
Auf Brix Frage, was für ein Europa der Ministerin wichtig sei, antwortete Edtstadler: „Ein Europa der Werte, wir brauchen ein Europa, das die großen Themen gemeinsam löst. Wir können diese Dinge nicht alleine bewältigen. Es geht darum, dass wir resilienter werden.“