Raum für Entwicklung
Anlässlich der Ausarbeitung der ersten liberalen Verfassung, dem Kremsierer Verfassungsentwurf vor 175 Jahren, möchte die Politische Akademie einen Rückblick auf dieses wichtige Ereignis für die österreichische Verfassungs- und Demokratiegeschichte geben und die Bedeutung des Bürgertums in den Revolutionsjahren 1848/1849 mit Historikern, Rechtswissenschaftlern und Vertretern der Politik im Zuge einer Podiumsdiskussion ausarbeiten. Daneben soll im Zuge der Diskussion auch die Rolle des Bürgertums auf die weitere österreichische Verfassungsgeschichte bis zum Staatsgrundgesetz von 1867 erörtert werden.
Der Kremsierer Verfassungsentwurf war nicht nur föderalistisch konzipiert, sondern verkündete programmatisch, dass alle Staatsgewalt vom Volk auszugehen hätte. Des Weiteren bekannte sich dieser Entwurf zur Gewaltenteilung und zu umfangreicheren Grundrechten, als die vom Kaiser erlassene „Pillersdorfsche Verfassung“ vom 25. April 1848.
In Kraft treten konnte dieser Verfassungsentwurf aufgrund der Auflösung des Reichstages durch Kaiser Franz Joseph am 8. März 1849 nicht. Dennoch stellt der Kremsierer Verfassungsentwurf ein bedeutendes Ereignis für die österreichische bürgerliche Geschichte dar, das es in Erinnerung zu rufen gilt.
Nach einer Einleitung durch Präsidentin Bettina Rausch-Amon referieren
- Historiker Ernst Bruckmüller
- Rechtshistoriker Thomas Olechowski und
- Soziologe Manfred Prisching
Dabei werden die Ereignisse der Revolution 1848/1849 beleuchtet, welche Relevanz der Kremsierer Verfassungsentwurfs für die Etablierung der Grundrechte hat und was diese historischen Ereignisse für das Bürgertum und für bürgerliche Freiheiten bedeuten.