Grundsatz #50 – Mit Zuversicht durch Krisen – mit Wolfgang Schüssel

In der 50. Episode von Grundsatz spricht Gerhard Jelinek mit Altbundeskanzler Wolfgang Schüssel über dessen neues Buch „Zuversicht“ und über Wege, wie Politik trotz multipler Krisen Mut machen kann. Schüssel betont, dass selbst große Herausforderungen – wie Klimawandel, Krieg oder wirtschaftliche Unsicherheit – lösbar sind, wenn man auf Innovation, Zusammenarbeit und entschlossene Reformen setzt.

 

Er berichtet aus seiner Kindheit in der Nachkriegszeit, aus seiner politischen Karriere und von Erfolgen in Forschung und Technologie. Im Zentrum steht dabei die Idee, dass Politik nicht nur Probleme verwalten, sondern Zuversicht und Handlungskraft vermitteln soll – durch Bildung, internationale Kooperation und ein starkes Europa. Fortschritt entsteht für Schüssel nicht durch Verzicht, sondern durch kluge Lösungen.

Man geht der Frage nach, wie man angesichts von Klimakrise, geopolitischen Spannungen und wirtschaftlicher Unsicherheit Hoffnung bewahren und zugleich verantwortungsvoll handeln kann. Schüssel, selbst geprägt von seiner Kindheit in der Nachkriegszeit, sieht die positive Entwicklung Österreichs als Beleg dafür, dass Fortschritt möglich ist – durch Innovation, Zusammenarbeit und Mut.

 

Besonderen Fokus legt Schüssel auf Forschung, Technologie und eine handlungsfähige europäische Gemeinschaft. Fortschritt dürfe nicht durch Angst oder Verbote blockiert, sondern müsse aktiv gestaltet werden. Gerade in Sicherheits- und Verteidigungsfragen brauche es mehr europäische Kooperation. Ebenso fordert er eine politische Kultur, die weniger polarisiert und stärker auf sachliche, inhaltliche Debatten setzt. Rückblickend spricht er offen über Entscheidungen seiner Amtszeit – von der Koalition mit der FPÖ bis zur Eurofighter-Debatte – und appelliert, politische Verantwortung mit Weitblick zu übernehmen.

 

Zum Abschluss wird das Grundsatz-Gespräch persönlich. Schüssel spricht über Werte wie Hoffnung, Liebe und Verantwortung – sowohl im privaten als auch im politischen Leben. Politik müsse Menschen ermutigen, statt sie zu entmutigen. Seine zentrale Botschaft: In Krisenzeiten braucht es Führungspersönlichkeiten und Institutionen, die Orientierung geben – mit Klarheit, Zuversicht und Haltung.