Das christlich-humanistische Menschenbild verbindet zwei große Quellen europäischer Kultur:
Das Christentum – der Glaube, dass jeder Mensch ein Geschöpf Gottes ist, nach seinem Ebenbild geschaffen.
Die Aufklärung – die Einsicht, dass der Mensch Vernunft besitzt und Verantwortung tragen kann.
Der Philosoph Immanuel Kant formulierte diese Idee neu:
„Handle so, dass du die Menschheit sowohl in deiner Person als in der Person eines jeden anderen jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchst.“
Damit wurde die Grundlage für den modernen Rechtsstaat geschaffen:
Kein Mensch darf für fremde Zwecke missbraucht werden.
Politik hat dem Menschen zu dienen, nicht umgekehrt.
Diese Verbindung aus christlicher Schöpfungsvorstellung und aufgeklärtem Vernunftglauben prägt bis heute die Volkspartei.
Reflexionsfragen
Wie passt Kants Gedanke „Zweck an sich“ in moderne Politik?
Warum ist Religion allein heute keine ausreichende Begründung für Würde und Rechte?